Swiss Data Space Forum 2025: Impulse für ein vernetztes Datenökosystem der Schweiz

Rund 150 Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft trafen sich am 2. September 2025 in Rotkreuz zum Swiss Data Space Forum. Die Swiss Data Alliance und digitalswitzerland führten den Anlass gemeinsam durch und rückten die Frage ins Zentrum, wie die Schweiz ihre vielfältigen Datenräume strategisch weiterentwickeln kann.

Herzstück des Forums bildete die neue Studie der Berner Fachhochschule «Data-Sharing-Initiativen und Datenräume in der Schweiz – Übersicht, Stand und Handlungsbedarf». Sie untersucht über 100 bestehende Daten-Sharing-Initiativen im Land und ordnet deren Reifegrad, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren. Die präsentierten Ergebnisse boten den Einstieg für einen ganztägigen Austausch, der sich konsequent an den fünf zentralen Handlungsempfehlungen der Studie orientierte.

Erfolgsfaktoren für das Datenökoystem Schweiz

Die Untersuchung zeigt in der Schweiz ein dynamisch wachsendes, aber heterogenes Datenökosystem. Viele Initiativen liefern bereits konkrete Mehrwerte, doch grosse Unterschiede in Datenqualität, Governance und Interoperabilität bremsen den flächendeckenden Nutzen. Die Studie der BFH hebt fünf Voraussetzungen hervor, um das Potenzial nationaler Datenräume zu entfalten:

  1. Ein gemeinsames Verständnis über Zweck, Nutzen und Grenzen von Datenräumen

  2. Klare Anwendungsfälle mit nachweisbarer Wertschöpfung

  3. Hohe Qualität, Standardisierung und Interoperabilität von Datenprodukten

  4. Vertrauenswürdige Basisinfrastrukturen wie digitale Identitäten

  5. Verlässliche rechtliche, finanzielle und technische Rahmenbedingungen

Diese Leitplanken bildeten den roten Faden durch das Swiss Data Space Forum 2025.

Impulse aus Keynotes und Workshops

Die Keynotes zeigten eindrücklich, wie sehr öffentliche Stellen und Unternehmen auf hochwertige, verknüpfbare Daten angewiesen sind – sei es für KI-Modelle, für Dienstleistungen im Gesundheitsbereich oder für präzisere Analysen in Energie und Mobilität. Mehrere Referierende betonten die strategische Bedeutung von Daten für Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsstärke.

In den thematischen Workshops arbeiteten Vertreterinnen und Vertreter aus allen Sektoren an der Frage, wie die Schweiz den Übergang von isolierten Projekten zu einem kohärenten, vertrauenswürdigen Datenökosystem schafft. Die Gruppen diskutierten unter anderem:

  • wie nationale Standards und Governance-Modelle aussehen sollten

  • welche Anreize Unternehmen zu aktiver Teilnahme motivieren

  • wie sich Datenqualität nachhaltig sichern lässt

  • welche Rollen Data Stewards künftig übernehmen

  • wie Basisinfrastrukturen wie digitale Identitäten den Zugang vereinfachen

Die Teilnehmenden formulierten konkrete Vorschläge, die von Massnahmen zur Harmonisierung von Schnittstellen bis hin zu neuen Kooperationsmodellen reichten.

Die Diskussionen im Forum zeigten einen klaren Trend: Die Schweiz verfügt über eine breit abgestützte Grundlage, aber sie benötigt nun zielgerichtete Umsetzungsschritte. Die Swiss Data Alliance und digitalswitzerland wollen die erarbeiteten Impulse systematisch weiterführen und gemeinsam mit Partnern priorisieren. Wirtschaftliche Akteure sollen dabei eine stärkere Rolle einnehmen, ebenso die Entwicklung eines landesweiten Verständnisses für den Wert datenbasierter Innovation.

Das nächste Swiss Data Space Forum findet am 28. Oktober 2026 statt.

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